Thaicurry

von protein-usr

// von Jutta Fischer //

Sind Herzensrezepte eigentlich immer traditionsreiche Familienrezepte, weitergegeben von Generation zu Generation? Auf gar keine Fall! Eines meiner Herzensrezepte ist noch jung und ich bin fast versucht zu sagen: jung und knackig, ganz so wie das darin enthaltene Gemüse.

Zum ersten Mal gegessen habe ich dieses Thaicurry bei Irene und ich kann sagen, dass dies nicht nur der Beginn einer Rezeptliebe, sondern auch einer Freundschaft war. Holen wir mal kurz aus: Es war einer dieser Partyabende. Der älteste Freund meines Mannes, die beiden kennen sich seit Kleinkindtagen, hatte zu Record Release Party seiner Band geladen. Klar geht man da vorbei, feiert die neue Platte und die alte Freundschaft. Ebenso klar, dass der Abend nicht sofort nach dem Konzert endete, sondern noch mit einigen Leuten munter weitergefeiert wurde. Darunter David, einer der Gitaristen der Band und seine Frau Irene. Beide kannten wir bis dahin noch nicht, aber egal, alle zusammen haben wir einen fröhlichen Abend verbracht. Und wie das heutzutage so ist, wurden im Laufe des Abends Fotos gemacht. Genau die wollte ich nach der Party gerne sehen, also habe ich flugs David angeschrieben. Aber anstatt mir die Bilder einfach zu schicken, lud er ein. Als Ausgleich zu der famosen Feierei ,zu einem „schön spießigen Pärchenabend mit Diashow“.

Die Definition von spießigem Pärchenabend war mir persönlich nicht ganz klar, aber als wir bei den beiden aufschlugen stellte sich raus, dass die Einladung ein Essen umfasste. Und was für eins. Thailändischer Rindfleischsalat, das Thaicurry und mit Sicherheit gab es auch einen Nachtisch, an den ich mich aber nicht erinnern kann. Weil das Curry alles in den Schatten gestellt hat oder wegen des zum Essen getrunkenen Biers bleibt jetzt mal unbeantwortet 😉

Auch dieser Abend endete wieder in aller Hergottsfrühe und an seinem Ende war klar: Wir haben neue Freunde. Ganz unverhofft, aber umso schöner. Seitdem haben wir viele gemeinsame Stunden verbracht und häufig genug sitzen wir einfach gemütlich in der Küche und quatschen über Wichtiges und Nichtiges. Und wenn Irene im Vorfeld eines Besuches fragt, ob sie was kochen soll und wenn ja, was ich mir wünsche, ist ganz häufig die Antwort „Ja, dein Thaicurry bitte“. Denn das wärmt einfach mehrfach: durch eine ordentliche Portion Chilli (Sie kann verdammt scharf essen, ich bin ein absolutes Weichei!) sowie das schöne Gefühl des Willkommenseins und Freundschaft.

Grünes_Thai_Curry

Grundrezept (für 3 Personen)

ZutatenVorbereitung
400g Fleisch
(z.B. Rinderfilet, Hähnchenbrust)
in 2 cm dicke Stücke schneiden
1 mittelgroße Zwiebelfein hacken
200g Gemüse
(z.B. Schlangenbohnen, Erbsenauberginen,
Thaiauberginen, Pfefferrispen, Bambus )
in mundgerechte Stücke schneiden
6 Kaffirblätter fein hacken
1-6 Chilis
(je nach Optik rote oder grüne)
in Ringe schneiden
Zubereitung 
1 Schuss Ölin großer Pfanne erhitzen
1 1/2 Eßl. Currypaste
(grüne oder rote)
zusammen mit den Zwiebeln 2 Minuten anschwitzen,
dann mit
500 ml Kokosmilchablöschen und
200 ml Wasser aufgießen.
Das Gemüse und die Kaffirblätter zugeben, kurz aufkochen
und bei mittlerer Hitze 7 Minuten ziehen lassen.
Dann das Fleisch zugeben und weitere 13 Minuten ziehen lassen.
(Die Temperatur knapp unter dem Punkt halten, wo das Curry
zu brodeln beginnt. Wenn es zu heiß wird, wird das Fleisch zäh.)
Kurz vor Ende der Garzeit die Chilis und
1 gezupfter Strauß Thaibasilikum
2 Eßl. Fischsoße
1 flacher Teel. Rohrzucker/Palmzucker
2 Eßl. Limettensaft
zugeben.
Mit Jasminreis servieren.

Thai_Curry

von Jutta Fischer (Text und Bild)

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